Besonderheit dieses Hotelgebäudes ist das sehr große zusammenhängende Luftvolumen im Bereich Eingang und Rezeption über das Atrium bis unterhalb des Daches. Bei vor allem im Winter zu erwartenden niedrigen Temperaturen unter dem Dach sind kalte „Fallwinde“ nicht auszuschließen. Dies könnte zur starken Behaglichkeitsbeeinträchtigungen vor allem im Bereich der Rezeption führen. Eventuell notwendige bauliche Maßnahmen sollen mit Hilfe der Simulation bewertet werden. Weitere Strömungsuntersuchungen zu Wärmeverlusten durch die Drehtür am Eingang und zur Überhitzung der Fassade im Sommer wurden durchgeführt und in der Berechnung des Gesamtenergiehaushaltes über den kompletten Jahresverlauf berücksichtigt.
Vorgaben für die Simulation
Das Zugluftrisiko im Bereich der Rezeption an einem Wintertag soll mit Hilfe einer 3D Strömungssimulation bewertet werden. Es wird erwartet, dass die hohe Glasfassade und die Drehtür am Eingang sowie das Glasdach oberhalb des Atriums Ursache für hohe Strömungsgeschwindigkeiten sein kann. Durch geeignete bauliche Maßnahmen sollen Strömungshindernisse entwickelt werden, die die Situation entschärfen.
Simulation
Da Eingangshalle, Atrium und das offene Treppenhaus ein einziges geschlossenes Volumen bilden, muss für dieses sehr große, komplexe Volumen ein gutes Hexaedergitter erzeugt werden, um vertretbare Rechenzeiten zu ermöglichen. Die Visualisierung des Strömungsgebiets anhand von Schnittflächen und Pfadlinien geben wichtige Hinweise für die Positionierung und die Ausmaße von geeigneten Hindernissen.
Ergebnisse / Empfehlungen
Die Simulationsergebnisse konnten den Verdacht bestätigen, dass zusätzliche Hindernisse im Bereich der Eingangshalle erforderlich sind, um die Strömungsgeschwindigkeiten und somit das Zugluftrisiko auf ein akzeptables Niveau zu drücken. Eine seitliche Abtrennung neben der Rezeption wurde als geeignete bauliche Maßnahmen vorgeschlagen und bewertet. Eine weitere Verbesserung kann eine Beheizung des Dachbereichs bringen, da dies die starke Umwälzströmung zwischen Boden Eingangsbereich und Hallendecke verhindert. Dadurch kann eine signifikante Reduktion der Luftgeschwindigkeiten erreicht werden.